Liebes Tagebuch

Ni hao!!

Mittlerweile endet hier bald mein vierter Tag in Guangzhou und deshalb möchte ich das Neuste vom Neusten kundtun.
Ich versuche mal in chronologischer Reihenfolge zu erzählen was bisher geschah.
Am Sonntag hieß es erstmal ausschlafen und irgendwie den Jet lag zu bekämpfen. Man merkt schon deutlich, dass man erst später müde wird dafür aber auch gerne mal so Vormittags nochmal ins Bett hüpfen würde und so haben wir uns dann erst gegen Mittag dazu aufgerafft die nähere Umgebung zu erkunden bzw. haben mir die Mädels alles gezeigt, da sie am Samstag schon eine Führung erhalten haben. So ging unsere Tour von unserer Apartment-Anlage die ca 500m zum Campus, auf dem zig Wohnheime und ein Park inklusive Büstenaustellung beheimatet ist. So finden sich dort unter anderem Größen wie Herr Einstein, Shakespeare und Konfuzius wieder.
Glücklicherweise waren auch noch so ziemlich alle Bäume mit diesen typischen chinesischen Lampions beschmückt, die wohl noch überbleibsel des Frühlings Fest waren, welches Anfang Februar in ganz China war. Hat halt nochmal das Chinafeeling um einiges verstärkt. Nach unserem Campusspaziergang ging es an der Hauptstraße zurück zur Wohnung. Das Interessante an dieser Straße ist, dass sie links und rechts von kleinen Imbissbuden, Restaurants und Supermärkten gesäumt ist. Vor einigen Läden stehen dann auch zig Aquarien in denen so einiges an Wassertierchen auf den – ich denke mal – Verzerr warten. Also, man findet reichlich Fische, Krabben, Schnecken, Schildkröten etc. in den Aquarien rum vegetieren. Nicht für jeden das zoologische Highlight.
In einem der auf-15m²-alles-anbieten-Läden suchten wir dann nach weiteren Haushaltsgegenständen, die wir für unsere WG benötigen, so war z.B. eine unserer Toiletten verstopft, so dass wir uns einen dieser Pömpel zu legten. (Hausmann wie ich bin, habe ich das Problem dann auch in die Hand genommen und nun läuft das Klo wieder 1A, so wie es gestunken hat lag das Problem nicht erst seit vorgestern vor)
Nachdem wir wieder zu Hause waren kam auch noch ein Handwerker (sonntags!), der das Türschloss gewechselt hat, da unsere Vormieter wohl einige Schlüssel unterschlagen haben. Safety first.. Abends wurde dann von uns dreien fleißig gekocht, es gab nicht wie gestern Reis mit Reis, sondern Nudeln mit Nudeln... waren aber so komische Suppennudeln, die selbst mit Sojasauce, Ketchup, Chilizeug und Salatsoße nur nach Gummi schmeckten. Das nächste mal kaufen wir andere Nudeln...
Am Montag organisierte uns Frau Zhou dann einen weiteren Handwerker, der uns das Internet einrichten sollte. Hat er auch gemacht, nur leider haben wir nur ein LAN-Kabel und ab und an mal ein freies W-lan Netz. Bisher noch ein wenig doof und so freuen wir uns riesig, wenn uns jemand erklärt wie wir irgendwie von den anderen 2Laptops auf den dritten Laptop zu greifen können um so dort auch das Internet zu nutzen... Hat irgendwie noch nicht so geklappt... aber ich war ja was Netzwerke angeht noch nie so die Leuchte...
Frau Zhou ist übrigens eine Dame, die im International Education Büro der Uni arbeitet und zufällig schräg unter uns in der selben Apartment-Anlage wohnt. Sie übersetzt regelmäßig für uns und hilft uns sehr sehr viel beim organisieren. Nachdem der Internetmensch weg war haben wir 3 uns dann auf zum Trust Mart gemacht. Dies führte auch dazu, dass ich hier das erste Mal Bus gefahren bin. Wenn man weiß wohin man mit welcher Linie fährt und wann man raus muss, ist das gar nicht so ein großer Akt,. Leider sind die Fahrpläne komplett in chinesisch, so dass wir auch hier erst mal auf die Hilfe von anderen angewiesen sind. Klappte dann eigentlich ganz gut, bis auf dass wir uns bei den Haltestellen verzählt haben und eine Station zu früh ausgestiegen sind...
Im Laden hieß es dann weiter unseren Haushalt aufstocken. Für mich gab es endlich ein Kissen und einen Bettbezug . Nur einen Schrank habe ich immer noch nicht, aber es gibt für knappe 100Yuan so nen Camping-Stoff-Kleiderschrank, den ich mir wohl demnächst zu legen werde... Auch werd ich mir wohl noch ein kleines Tischchen kaufen, welches ich als Nachttisch nutzen möchte. Sonst wird es wohl erstmal keine weiteren Möbel in meinem Reich geben... Naja, im Endeffekt sind wir mit 2 voll beladenen Einkaufswagen und 1000Yuan wenige rin der Tasche nach Hause gefahren...
Den gestrigen Abend gab es dann endlich nach langer Zeit mal frisches Gemüse in Form von einem Salat (keine Panik, wir haben alles vorher abgekocht...) und ich lebe noch, auch habe ich die Kuchen-Teile überlebt, die ich mir tagsüber an einen der Straßenbäcker gekauft habe... Nur ob mein Darm auch die Nudeln mit Gemüse und Ei überleben, die Steffi und ich heute Nachmittag in einem der Imbisse erstanden haben ist noch nicht ganz klar... groß verwundern würde es mich nicht, wenn ich heute Nacht ein paar Stunden auf der Schüssel verbringe... da müssen wir durch :-) Achja, bevor wir uns überwinden konnten eine der Imbissbuden aufzusuchen waren wir heute im International Office um den Visa Kram und alles weitere schon mal zu klären. Also das Semester beginnt nun am nächsten Montag (wieso uns immer der 16. erzählt wurde weiß keiner). Am Montag gibt es dann eine kleine Introduction und am Dienstag müssen alle foreign students zum Gesundheitscheck... einerseits toll, weil wir so wirklich alle foreigners kennenlernen, aber andererseits auch sehr ätzend diesen ckeck-up nochmal über sich ergehen zu lassen, aber wir wollen mal schauen was wir mit unseren deutschen Attesten und Laborberichten so erreichen können. Ich werde euch berichten... Ansonsten haben wir uns heute den Luxus gegönnt eine Putzfrau kommen zu lassen, denn hier sah es teilweise wirklich ziemlich schlimm aus. So waren beispielsweise die Socken bei kurzzeitigen durch die Wohnung laufen schwarz... Während die Frau hier so rumputzte haben wir uns auf den Balkon verzogen und fleißig chinesisch gelernt :-) Also fließig heißt soviel, dass ich mittlerweile weiß dass es 4 Betonungsvarianten für die Silben gibt und je nach Betonung ein uns das selbe Wort was anderes heißt, ihr könnt ja mal gucken was yu beispielsweise alles für Bedeutungen hat. Ansonsten können wir jetzt auch Karten erkennen wobei es sich um Geflügel handelt oder wo sonst noch Fleisch drin sein könnte, denn diese Zeichen sehen einerseits wie ein Kopf mit Schnabel aus und andererseits wie ein Brustkorb mit Rippen.

So ihr da heim. Das waren meine letzten Tage im Überblick. Der angedachte Plan für die kommenden Tag sieht wohl in etwa so aus: Passfotos machen, weiterhin den Campus und die nähere Umgebung erkunden und natürlich wollen wir auch mal in die Innenstadt und an den Pearl Fluß. Am Freitag stößt dann unser vierter Mitbewohner zu uns und ab Montag beginnt dann der ernst des Lebens hier an der Uni :-)


PS: Es heißt übrigens Guanjoe(Joe wie der Name) und nicht Guangsuuh oder Guangzuuuh
PPS: Ach ja Fotos folgen vielleicht schon gleich bei StudiVZ, ansonsten irgendwann mal hier oder da :-)

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