Montag, 30. März 2009

Time is running

Schwuppdiwuppdi ist schon wieder eine Woche vorbei. Die Zeit rast irgendwie ziemlich an mir vorbei, obwohl ich sagen muss, dass wenn man so zurückblickt gar nicht soo viel passiert ist.
Um auch brav in der Reihenfolge zu bleiben beginne ich am vergangenen Montag. Nach unseren normalen e-commerce Kurs hatten wir eine Verabredung mit 3 Chinesinnen, die hier an der Uni im 2. bzw 3. Semester Deutsch studieren. Sie sind natürlich wie alle hier sehr darauf erpicht in jeglicher Form (in diesem Fall) Deutsch zu sprechen und so haben wir dann auch 3h mit den dreien rum gesessen, gegessen und natürlich viel gequatscht. Also zumindest wollen wir uns jetzt, sofern wir immer Zeit finden, jeden Montag treffen um uns aus zu tauschen. Was ist noch so während der Woche passiert? Schwierig, obwohl das Wetter doch wieder angenehmer wurde. Leider bringen die angenehmen Temperaturen auch den Regen mit sich und wenn es mal regnet, dann auch gleich richtig und so kam es dass ich die eigentlichen freien Tage nicht dazu nutze mir irgendwelche Sehenswürdigkeiten der Stadt an zu gucken, sondern ich blieb zu hause und erkundete so nur in einer kurzen Regenpause die sagenumwobene andere Straßenseite der 8-spurigen Straße hinter der die Welt ganz anders sein soll. So war es dann auch irgendwie. Einerseits reihen sich hier Autowerkstatt an Autowerkstatt und Läden des täglichen Bedarfs, andererseits wird auch hier wie fast überall fleißig gebaut und Dreck von der einen Seite auf die andere Seite gefegt. Doch was mir am meisten auffiel ist die Polizei, die hier in 2er-4er Trupps Patrouille laufen. Mit Schlagknüppel bewaffnet sorgen sie da „drüben“ wohl für Recht und Ordnung. Bei uns in der Ecke fährt nur ein Motorrad die Straße auf und ab und vermittelt dadurch ein Hauch von Sicherheit. Dazu muss ich sagen, dass ich mich bisher noch nirgends bedroht, unsicher oder sonst was fühlte.
Für den Freitag Abend waren wir im Süden der Stadt in einem Bar&Restaurant verabredet, das hier in GZ von einem recht jungen Deutschen neu eröffnet wurde. Für 50 kwai konnten wir uns an einem deutsch angehauchten Buffet voll essen und bei günstigen Carlsberg betrinken. Nein, es ist nicht ausgeartet, sondern es war einfach reichlich nett weitere Deutsche zu treffen, die man bisher noch nicht kannte. So leben hier z.Z. in GZ doch auch einige Ingenieure oder ähnliches, die die Tunnel, Brücken oder Eisenbahnstrecken bauen.
Um 12pm zog dann der Tross der junggebliebenen weiter in Richtung Barstraße von wo aus der Großteil weiter ins hei hei und ha ha zog ( so heißen hier 2 Discos :-)). Wir machten uns der weilen auf den Heimweg, da ich für den Samstag mein Wochenhighlight geplant hatte und relativ früh aus dem Bett musste. Quizfrage! Was kann mir an einem Samstag nach ca 4 1/2h Schlaf so wichtig sein, dass ich morgens um 9Uhr aufstehe?? Richtig, ein Fußballspiel! Durch Zufall habe ich nach ewiger Recherche den Spielplan der Chinese Super Leauge gefunden. Dieser zeigte mir, dass am zweiten Spieltag direkt das „Derby“ zwischen Shenzhen und Guangzhou stattfindet. Da musste ich natürlich nicht lange überlegen und es fanden sich mit Christoph und Jan (Praktikant der AHK in GZ) auch zügig zwei Mitfahrer. Per Zug ging es in das knappe 160km entfernte Shenzhen wo in dem dortigen Shenzhen Stadium das Spiel ausgetragen wurde. Aber da mich jetzt gerade die Schreibfaulheit überkommt entschließe ich hiermit den Spielbericht auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Für alle „Fans“ sei jedoch gesagt, dass selbst die Armee einen eigenen Fanblock mit Fahnen und Trommeln hatten und wohl aus diesem Grunde nix ging. :-). Das Ergebnis verrate ich euch schon und zwar gewann Guangzhou 2:1. Nachdem wir uns noch einen Blick auf Hongkong gönnten und in ein Kaufhaus gingen, das 10mal schlimmer als jeder arabische Basar war und noch einen Hotpot aßen, fuhren wir wieder innerhalb von einer knappen Stunde zurück nach GZ wo wir um kurz nach 22Uhr eintrafen. Natürlich hatte ich nicht eingeplant, dass nicht mehr alle Busse nach 22Uhr fahren. Da ich aber auch zu knauserig war in ein Taxi zu steigen um bequem in 20min und für 30Yuan nach Hause zu fahren stieg ich in einen Bus der meiner Meinung grob in meine Richtung fuhr. Tat er auch und mit ein wenig Hilfe von meinem Sitznachbarn erfuhr ich wo in etwa die Endhaltestelle des Busses war. War gar nicht so falsch und so musste ich dann nur noch 12Yuan für das Taxi bezahlen, jedoch war ich auch insgesamt nochmal ne knappe 3/4h unterwegs.
Für den heutigen Sonntag hatten wir ein Meeting mit unserer strategic management Gruppe, die aus uns vier Dortmundern und 2 Chinesinnen besteht. Unsere Aufgabe besteht darin ein Unternehmen auszuwählen und grob gesagt zu analysieren. Ziemlich zeitaufwendig das Ganze... Achja, und wir haben seit heute einen Wasserspender!!! So nen Dingen wo man ein 5Gallon Fass Wasser drauf packt. Das ganze ist für uns deutlich angenehmer, denn bisher haben wir immer so kleine 5Liter Kanister aus den Supermärkten hier her schleppen müssen. Welch ein Luxus wir uns hier doch gönnen...
Bis denne, Tuoben

Sonntag, 22. März 2009

Hello everybody...

Wo jiao Thorben, Wo blabla.... ihr versteht´s ja eh nicht und deshalb berichte ich euch was so die vergangene Woche passierte :-) Da wir ja am Freitag eher einen ruhigen machten waren wir für den Samstag um so motivierter. Danica feierte krank bzw. musste arbeiten und so waren wir nur zu dritt, jedoch luden wir uns noch 2 Gäste ein und zwar zum einen den Thomas, der Praktikant hier bei adidas ist und noch Emily, eine Chinesin, die aber eigentlich in Strassburg lebt und nun hier ist um ihr Chinesisch zu verbessern. Irgendwie so... Naja, mit reichlich Tequila, Malibu und Bier glühten wir vor, bevor es ins Babyface ging. Dieser Club ist so bekannt, dass man jedem Taxifahrer einfach Babyface sagen muss und er weiß wo es hingeht. Also kein umständliches Adressen aufschreiben. Dieser Laden versprach auch einiges jedoch war er bis 3Uhr einfach zu voll und für meinen Geschmack die Musik oder der Bass viel zu laut. Das Publikum war sehr international und es gab zum Glück kaum Nutten, die auf dein Geld aus waren. Letztendlich habe ich wohl die letzten 1 1/2Stunde tanzend auf irgendeiner Box verbracht bevor wir uns dann auf den Heimweg machten.
Der Sonntag wurde dann regelrecht verschlafen und zum Ausnüchtern genutzt.
Meine nächsten außergewöhnlichen Aktivitäten standen dann für den Mittwoch und den Donnerstag auf dem Programm. Dank des tollen web2.0 lernte ich Christoph kennen, der an der SunYet Sen ein Semester Geografie studiert, wir verabredeten uns für den Mittwoch 11Uhr um die Baiyun Mountains zu erklimmen. Einer dieser Berge, der Moxing, erreicht eine unglaubliche Höhe von 3800dm, weshalb man bei hiesigen Wetterverhältnissen schon fast Atemmasken im Equipment mitführen sollte. Wir wagten den Aufstieg ohne diesen ganzen Schnickschnack. Die Seilbahn ließen wir so gleich links liegen, was vielleicht ein Fehler sein sollte, denn es kamen uns massenweise erschöpfte Chinesen entgegen. Die Frage war, hatten sie abgebrochen, haben sie die Tour in mehren Tagen gemacht oder waren sie einfach schon wieder beim Abstieg? Nun gut, wir schlugen uns so durch und erreichten recht bald die Extrem-Sports Area. In der ganz wagemutige sich an einem Seil in die Tiefe stürzen konnten. Mir war das zu heikle... maybe at the next time...Da wir uns den Spaß aber nicht umsonst hier sein wollten kauften wir uns für 30Yuan ein Ticket für die Rodelbahn. Ein Guide führte uns beide den Berg hinauf von wo unsere Abfahrt begann. War wirklich spaßig... Doch die Spitze war das Ziel und so ging der Aufstieg weiter. Vorbei an tibetisch anmutenden Tempelanlagen erreichten wir bald ein größeres Basiscamp. Wir entschieden uns auch eine kleine Stärkung zu uns zu nehmen bevor wir den wohl schwierigsten Teil in Angriff nehmen wollten. Nach dieser dringend benötigten Verschnaufpause ging unsere Expedition weiter.
Die Chinesen probierten alles um uns von unserem Trip abzuhalten und so errichteten sie mitten im Nirgendwo ein Zollhäuschen wo wir weitere 5Yuan zahlen mussten, um den Gipfel zu erklimmen. Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen die Götter auf meine Seite zu ziehen, in dem ich kraftvoll eine große Glocke ertönen ließ... naja, eigentlich weiß ich nicht wofür diese Glocke da war, aber einfach mal so nen Klöppel da gegen donnern. Welch Spaß. Den Wunschbaum mieden wir aber, da ich bisher doch Wunschlos glücklich bin :-) Weiter geht’s...
Kurz vor dem Ziel wurden wir von freudigen Chinesen begrüßt und so gleich um ein Gruppenfoto gebeten. Kommen wohl nicht so viele westliche Menschen hierher... Auf dem Gipfel genossen wir die Aussicht, die leider durch Nebel, Wolken oder Smog beeinträchtigt war... Sei´s drum. Wir hatten es geschafft. Gleich darauf planten wir unseren Abstieg. Da der Hinweg so unproblematisch lief, wählten wir als Rückweg die berühmt berüchtigte Westtangente. Das schwierige war, dass sich die Bodenverhältnisse ständig abwechselten, so liefen wir anfangs auf glatt polierten fliesenartigen Gestein. Darauf folgte zerklüftetes Gestein, bei dem immer die Gefahr bestand, dass Gesteinsbrocken sich lösen und den Berg hin abstürzen könnten. In den tieferen Regionen kämpften wir uns dann durch staubigen, durch den letzten Regen stark zerfurchten Untergrund bis wir endlich eine sichere Straße fanden, die uns zu unserem Apartment zurück führen sollte.
Völlig erschöpft, aber glücklich, den ersten 3000er erklommen zu haben kehrten wir nach Hause...
Himalaya wir kommen!!
Für Donnerstag hatten Ila, Christoph und ich den Qinpin Market sowie Shamian Island auf unserer to-do Liste. Per Bus wollten Ila und ich von hier im Norden einmal quer durch die Stadt in den Süden, doch irgendwie fuhr unser angedachter Bus so komisch und brauchte ewig, dass wir irgendwann nach über 30minütiger Irrfahrt es vorzogen in die Metro umzusteigen. Diese brachte uns dann auch innerhalb von 20min an unseren gewünschten Ort. Christoph hatte schon die Lage gecheckt und führte uns auf einen Markt wo es alles erdenkliche zu geben schien. Von Fröschen, Skorpionen, Muscheln und Fischen bis hin zu Krokodil konnte man hier alles erstehen, was dem „Feinschmecker“ mundet. Danach liefen wir über Shamian Island wo früher die Europäer gehaust haben und einige richtig schicke Häuser gebaut haben. Diese Umgebung nutzen viele Fotografen um Brautpaare und hübsch zu recht gemachte Frauen ab zu lichten. Wir nutzen die Chance um ein Bild mit diesen 5 Brautjungfern(?) zu machen :-)

Unsere zweites Etappenziel war ja eigentlich der Qinpin Market doch irgendwie bin ich mir nicht so sicher ob wir den auch gefunden haben. Wir fanden zwar eine große Halle in der es allerlei Gewürze, getrocknete Schlangen und Fliegen gab, aber wo waren die ganzen gebratenen Skorpione, Affen und Federvieh. Naja, so liefen wir also weiter rum und fanden eine kleine Straße wo auch recht viel angeboten wurde, aber eben nix von dem oben genannten. Hier konnte man eher kleine Welpen und Kätzchen kaufen, sowie alles für den Aquaristen. War schon teilweise echt traurig zu sehen welch Leben die Hündchen da fristeten und zu Belustigung mal aus ihrem Käfig gehoben wurden. Naja... zumindest wurden sie als Haustiere angepriesen und nicht für den nächsten Kochtopf, denn sonst hätte es wohl nicht soviel Heimtierbedarfsartikel gegeben. Zufällig gelangten wir von hier dann auch wieder zur bekannten Shoppingstreet von wo aus wir noch viele Gassen erkundeten, die wir bei unserem ersten Besuch noch gar nicht gefunden hatten. Irgendwann waren wir dann so geschlaucht, dass wir uns in den Bus setzten und nach Hause fuhren.
Am Freitag hieß es endlich wieder Uni... und in der Mittagspause trafen wir uns mit Sherry, die uns ein neues Restaurant auf dem Campus zeigte. Dieses Restaurant ist unter der Bib und machte einen recht einladenden Eindruck, doch leider war der Service nicht ganz der Knaller. Denn so schafften sie es nicht innerhalb von einer Stunde 5 Pizzen zuzubereiten. Eigentlich hätten wir nämlich um 14Uhr wieder Vorlesung gehabt, doch diese mussten wir dann natürlich verschieben. Ärgerlich... achja, zu den Pizzen. Ich bestellte mir selbstsicher eine Hawaii Pizza und bekam dann natürlich auch eine Pizza mit Ananas. Das war aber noch nicht alles, denn die Pizza bestand nur aus dem Teig mit einem Obstbelag und Käse überbacken. Kein Schinken oder Tomatensauce... Doof, aber mal wieder eine Erfahrung wert eine süße Pizza zu essen. Als Nachtisch wäre sie echt top, aber als Hauptgericht muss ich das nicht haben. Wo wir schon bei so für uns eher untypischen Geschmacksrichtungen sind.Hier bei uns auf der Straße bieten viele Geschäfte auch ihre Produkte auf der Straße an, unter anderem wird auch so eine Art Waffel am Stiel angeboten. So weit nix besonderes, doch in der Waffel ist noch eine Wurst eingebacken. Also am Anfang isst man den süßen Waffelteig und zum Schluss beißt man in die würzige Wurst. Auch gar nicht sooo schlecht, nur eben gewöhnungsbedürftig... Den Freitagabend verbrachten wir damit uns slumdog millionair anzugucken... Alles natürlich super legal runtergeladen. Am Samstag wurde dann tagsüber rumgechillt und dann abends gut vorgetrunken und dann ins Velvet. War ganz nett und am Ende habe ich den chinesischen Pröckelpunkt gemacht und deshalb habe ich den bisherigen Tag auch im Bett verbracht, wobei es hier auch draußen mörderisch warm ist. Man schwitzt beim nix tun und es ist schön zu wissen dass sich das für die kommenden Monate auch nicht mehr ändern wird :-)

Im studizv gibt es übrigens ein Fotoupdate und da mir jetzt auch eine Idee gekommen ist, wie ich hier an Postkarten komme, könnt ihr mir jetzt gerne eure Adressen zu kommen lassen...

Mittwoch, 18. März 2009

Maaamaaaa! Ich muss mal!

Die gute alte Pampers scheint in China verpönt zu sein, denn des öfteren trifft man im Alltag auf Babys, die in ihrer normalen Kleidung am Hinterteil einen großen Ausschnitt haben, so dass deren blanker Po zum Vorschein kommt... bei der ganzen Sache stelle ich mir nur die Frage was passiert, wenn die Kleinen mal wirklich müssen und „es“ machen, wie z.B. im Supermarkt wo ich als erstes auf diese Klamottenmode gestoßen bin...
Auch wundere ich mich mittlerweile gar nicht mehr, wenn mal irgendwo ein ca. 2-3Jahre altes Kind sich mitten auf den Bürgersteig stellt und los pinkelt, auch das scheint hier normal zu sein...
Und damit ihr euch das auch besser vorstellen könnt, wie so eine Babyhose aussieht, hier noch ein Foto:


Und weil dieses Foto noch was anderes zeigt, was ich vorher so nicht wusste, folgt noch eine weitere Erklärung:
Wie ihr seht ist auch die Mama in so einer Hockstellung. Dies ist wohl nämlich die allseitsbeliebte Toilettengang-Stellung... Wo ich mich noch am Anfang fragte wer denn so doof ist und aufs "Loch" zu gehen, dem muss ich jetzt sagen, dass es hier nur "Löcher" gibt... Ok, nur ist falsch denn im Apartment haben wir schon eine "Schüssel" und ich als gefuchster Europäer, der mal "groß" muss, wählt dann einfach die Toilette für Menschen mit Behinderung (richtig formuliert?). Hygienisch vielleicht nicht so der Knaller, aber bevor ich rücklings ins "Loch" falle oder sonstige Oberschenkel beschwerden bekomme, wähle ich die mir bekannte Variante... obwohl ich dazu sagen muss, dass ich wirklich nicht oft Auswärtskacke. Bisher vielleicht ein Mal :-)
Da ich euch jetzt nicht noch weiter mit meinen Stuhlganggepflogenheiten langweilen möchte, beende ich an dieser Stelle lieber den Eintrag...


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Eine Busfahrt, die ist lustig... (sieto, 15.Jul 09, 00:55)

Ich lebe noch! (sieto, 11.Jul 09, 22:47)

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Das Letzte aus Guangzhou (sieto, 06.Jul 09, 02:09)

Heal the world! (sieto, 29.Jun 09, 03:39)