Samstag, 28. Februar 2009

Und weiter geht´s...

Überleg, denk, überleg, was haben wir am Montag gemacht? Gute Frage, ich weiß es nicht mehr genau, aber es stand bestimmt noch irgendwas offizielles an. Irgendwas mussten wir regeln, genau wegen unserer resident permit verbrachten wir wieder den halben Tag im International Office und am Dienstag stand der glorreiche Body/Health check an. Wie es sich als guter Deutscher gehört kamen wir über pünktlich 5min vor dem eigentlichen Treffpunkt am main gate an und hatten eigentlich noch Scharren von anderen foreigners erwartet, doch dem war nicht so, also ging ich um 10 nach 2 mal zum International Office um zu erfahren, dass der ganze Spaß auf 12.30Uhr vorverlegt wurde man aber vergessen hatte uns zu informieren. Miss Zhou2 war aber so gut vorbereitet und hatte schon kleine Zettel kopiert auf der wir die Adresse finden würden und wir sollten uns am nächsten Tag selbst per Taxi oder Bus auf dem Weg dorthin machen. Ziemlich ärgerlich, denn so haben wir wieder einen Tag vergeudet ,an dem wir uns schon mal eine von den für uns in Frage kommenden Vorlesung hätten angucken können. Na ja, so chillten wir auf dem Campus rum und vertrieben uns den Tag. Am Mittwoch morgen schnappten wir uns dann ein Taxi und fuhren knappe 30min quer durch die Stadt zum Health Care Center Guangdong of International Travel. Zum Glück war am heutigen Tage nicht allzu viel los, so dass wir zügig dran kamen. Als erstes galt es einen Fragebogen auszufüllen und dann musste man sich eine Nummer ziehen, um zu zwei Damen vorgelassen zu werden. Diese fragten dann ob man irgendeine von geschätzten 10 Krankheiten hat oder hatte (beispielsweise AIDS oder Typhus), und nachdem man per Unterschrift bestätigte, dass alles mit einem gemacht werden dürfte durfte man zurück in den Wartebereich wo man dann nach Aufruf seiner Nummer zur Kasse gebeten wurde. Hier mussten wir dann 460Yuan und 2Passfotos abdrücken und man wurde in das 2Stockwerk gebeten (In China gibt es kein Erdgeschoss, sondern das ist das 1. Stockwerk und die in Deutschland 1.Etage ist in China die 2.Etage, klar?) Dort rissen uns so gleich viele kleine in rosa Kitteln gekleidete Schwestern unsere Unterlagen aus der Hand und los ging die Prozedur. Als erstes wurde man auf eine Waage gebeten, die gleichzeitig das Gewicht und die Größe feststellte, danach wurde noch der Blutdruck und die Temperatur gemessen. Von nun an trennten sich die Wege von uns vieren und wir sahen uns nur zwischenzeitlich über die Flure rennen. Ich wurde sofort an einen Tresen gebeten. Ärmel hoch krempeln, Gummischlauch um den Oberarm und 4 Ampullen mit Blut gefüllt. Heftpflaster drauf und zur nächsten Station. Wieder hieß es einen Fragebogen zu beantworten. Zwar gab es englische Übersetzungen, aber selbst mit diesen medizinischen Fachvokabular konnte ich nicht immer was anfangen, also brav mit nein geantwortet. Außer dass ich mal vor 10Jahren meine Weisheitszähne per OP entfernt bekommen habe, aber das schien nicht so wichtig gewesen zu sein. Kaum hatte ich meinen letzten Satz beendet musste ich auch schon eine Kabine weiter, hier wurde meine Atmung abgehorcht und schwupp Tshirt wieder an und zur nächsten Kabine. Schuhe aus, hinlegen und schon wurden mir Elektroden (oder wie man das nennt) angeschlossen. Ahja, ein EKG stand an. Keine 3Minuten später stand ich schon wieder im nächsten Raum. Dies mal Röntgen. Innerhalb von 3min. Wurde mein Brustkorb einmal ab geröntgt. Kurze 1minütige Verschnaufpause und ab zum Sehtest. Danach wurde mir noch kurz in den Mund geguckt und schon lag ich auf einer Liege und hatte Ultra-Schall-Creme auf meinem Bauch. Diese durfte ich mir dann mit 2 kleinen Tüchern abwischen. Die letzte Station war die Toilette, Ich durfte ein kleines Becherchen voll pinkeln. Nachdem ich auch das geschafft hatte war ich durch und bekam einen Zettel in die Hand gedrückt, dass ich meinen Test am kommenden Montag abholen dürfe. Nachdem die Hektik verflogen war, baten wir die kleinen rum wuselnden Chinesinnen noch um ein Foto:


Da wir absolut nicht damit gerechnet hatten, dass wir innerhalb von einer Stunde die ganze Prozedur hinter uns bringen werden hatten wir so noch ein ordentliches Zeitpolster, so dass wir wieder extrem pünktlich zurück an der Uni waren. Wir hockten uns ins International Office wo wir uns ein bisschen mit table tennis die Zeit bis zu unserer Introduction vertrieben. Dieses mal waren wir sogar nicht die Einzigen, die auf eine Einführung warteten. Es warteten ebenfalls noch 2 Brüder aus Peru auf ihrer Einführung. Diese Einführung wurde dann auch recht schnell abgehandelt und zwar erzählte uns ein Mädel noch ein paar Sachen, die wir eh irgendwie schon wussten, aber es ist auf jeden Fall immer hilfreich noch ein paar englisch sprechende Leute zu kennen und nebenbei haben wir noch einen kleinen Guide in die Hand gedrückt bekommen, in dem auch noch ein paar Tipps drin stehen.
Am Donnerstag haben wir offiziell frei, so dass wir erneut in die Innenstadt gefahren sind.Unser Ziel war die Gegend rund um den Tianhe Sports Center wo wohl Ende 2010 die Asia Games stattfinden werden. Hier in der Ecke befinden sich 2 riesen Malls, wovon die eine auch wohl die größte Mall Asiens sein soll. Wir benügten uns jedoch erstmal mit der etwas kleineren, der Teemall. So verbrachten wir hier die Zeit und stellten leider recht schell fest, dass in den ganzen Boutiquen die Preise unseren Preisen in Deutschland ziemlich gleichen und man kein Schnäppchen machen kann. Aber es war schon beeindruckten was man alles so finden konnte. In der obersten Etage befand sich dann noch eine Spielhölle und ne Art Rummel mit Autoscooter, Dosenwerfen und sowas. Nachdem wir uns dann in einem der Restaurants gestärkt hatten liefen wir zur ca 300m entfernten Grandview Mall. Das komische war, dass in dieser so ziemlich die selben Ketten ihre Läden hatten wie auch in der Teemall nur eben in einer anderen Anordnung. So ließen wir uns auch ziemlich schnell im Starbucks nieder und beobachteten das Treiben. Uns viel ziemlich schnell auf, dass die Leute und vor allem die Frauen hier viel mehr zu recht gemacht waren als bei uns in Baiyun. Reichlich chinesische Chicksen stöckelten also an uns vorbei. Gegen 6 brach die Dämmerung ein, doch es sollte nicht lange dunkel sein, denn das war das Kommando für die ganzen Lichtwerbungen, die von jedem Hochhaus strahlten und wieder ein gewisses Feeling vermittelten. Wir ließen dies noch einige Minuten auf uns wirken und machten uns auf den Heimweg.

Der Freitag sollte somit unserer erster Unitag werden. Doch hier möchte ich später einsetzen, da wir nun gleich mal das berühmt berüchtigte Nightlife of Guangzhou an testen möchten.

Freitag, 27. Februar 2009

Nepper, Schlepper, Bauernfänger

Ich möchte euch nicht zu lange auf die Folter spannen und deshalb verzapfte ich nun diesen Eintrag, um euch alle vor den bösen chinesischen Buben zu warnen oder eben euch zu zeigen wie blauäugig man doch sein kann oder aber ich gebe euch einen Leitfaden wie man Touris abzieht...
So saßen wir also irgendwo in einer unterirdischen Shopping Mall im dazugehörigen McDonalds und aßen unser Special China-Sparmenü. Irgendwann kam ein Typ mit Iphone an und hielt uns dieses unter die Nase. Anfangs dachte ich er möchte unsere Telefonnummer, weil dies hier in China echt nix ungewöhnliches ist, dass man nach der Nummer gefragt wird. Aber nein, er tippte 900 in sein Iphone ein, was wohl den Preis darstellen sollte. In meinem kleinen türkischen Mitbewohner erweckte dies natürlich das Kauf- und Handelsgen. Er checkte die Funktionaltität des Iphones, alles bestens. Wir anderen 3 vermuteten natürlich sofort, dass es sich um „heiße“ Ware handeln müsse. Nun ja, Ila ließ sich nicht beirren und tippte sein Angebot ins Iphone. -50€. Dies war dem Verkäufer zu niedrig und und er winkte ab, Ila zeigte aber dass er nicht mehr dabei hätte. Trotzdem verschwand der Verkäufer kurzzeitig um dann wieder auf zu tauchen um dem Deal zuzustimmen. So war Ila um ein vermeintliches Iphone reicher und um 50€ ärmer. Der Verkäufer gestikulierte uns, dass Ila das Phone sofort weg stecken solle, weil wegen Handel und so auf der Straße. Nun ja, so steckte Ila sich das Iphone in die Tasche .Keine 5min später sprach uns der nächste „Händler“ mit einem Iphone in der Hand an. Wir lehnten dankend ab und machten uns auf den Weg zum Bus. Der Bus war natürlich wieder proppenvoll und wir mussten uns mit einem Stehplatz begnügen. Hier verbrachten wir also die Zeit zwischen vielen kleinen Chinesen und Chinesinnen bis wir an unserer Endhaltestelle ausstiegen.Nachdem wir 50m gelaufen waren fragte uns Ila, ob wir seine Kamera hätten. Hatten wir natürlich nicht... Peng, scheiß Taschendiebe! Und das aus einer der vorderen Hosentaschen...Uns gelang es noch nicht mal irgendwie eine Situation zu rekonstruieren, in der „es“ passiert sein könnte. Wir erinnerten uns nur, dass ich beim Einsteigen Ila die Kamera zurückgegeben habe, weil ich kurz vorher noch ein Foto gemacht hatte. Das war wohl der Fehler den so wusste der Dieb, dass Ila eine Kamera bei sich hatte. Echt scheiße, schade um die schönen Gruppenfotos, die wir mit der Cam gemacht hatten.
Aber genau, Ila hatte ja noch sein Iphone. Jetzt war der Moment gekommen wo er es wieder raus holte, um es einzuschalten. Ging natürlich nicht. Also verschoben wir die genaue Inspektion auf später im unserem Wohnzimmer. Nach eingehenden Vergleichen mit meinem Ipod Touch und rumgeprökel mit einer Nadel mussten wir feststellen, dass es sich um einen Dummy handeln muss. Möööp...
Nun wo sich der erste Frust gelegt hat, überlegen wir, wo wir jetzt ja die Masche kennen, wieder zu dem McD zu fahren und zu warten bis uns ein Phone angeboten wird...


Achja, falls wer ein Iphone 3G für 50€ kaufen möchte ,möge derjenige sich bitte melden. Ich würde dann den Kontakt vermitteln.

Mittwoch, 25. Februar 2009

Helau und Alaaf ihr Jeckenschweine...

… ja auch wir haben heute derbst den Rosenmontag gefeiert und kommen gar nicht mehr zu Ruhe. Helau... Nein in Wirklichkeit war hier ein ganz normaler Montag, denn auch heute waren wir noch in keiner Vorlesung, da wir heute noch ein paar Formalitäten klären mussten und morgen liegt dann unser Body Check an und am Mittwoch erhalten wir noch eine Introduction was wir dürfen, sollen und was man von uns erwartet oder irgendwie so. ...(mittlerweile ist hier dann auch fast schon Mittwoch)...
Da mein letzter Logbucheintrag doch schon eine Weile her ist muss ich ja doch einiges aufholen. Dies probiere ich jetzt mal. Also wo waren wir stehen geblieben? Genau letzte Woche Mittwoch. Am 18.2. haben wir uns noch zu dritt die Zeit vertrieben und zwar mit hoch offiziellen Passfotos. Dies war auch noch so eine Wissenschaft für sich, denn wie nun die genauen Klamottenvorschriften sind werden wir wohl nie erfahren, aber wir haben nun die Fotos, was einen weiteren Schritt in Richtung resident permit, multi entry und den ganzen bürokratischen Visumskram bedeutet. Nachmittags wagten Danica, Steffi und ich, dann noch die nächste Steigerung der Essenszunahme und zwar besuchten wir in aller Öffentlichkeit (Essen per Stäbchen und so) ein Restaurant und wählten anhand der bebilderten Speisekarte das uns ansprechendste Menü aus. Als Vorspeise gab es eine Suppe, die aus reichlich Knochen, Knorpel, Ästen und Brühe bestand. Diese wurde dann auch mal unberührt zur Seite gestellt und sich dem Hauptgang gewidmet. Für Danica und mich gab es Reis mit irgendwas vom Hühnchen inklusive Erdnüssen und irgendwas anderem, dazu noch 2 Scheiben vom (wir denken mal) Rind. Als Gemüse gab es irgendwelche grünen Blätter. Steffi bekam prinzipiell ähnliches nur die Fleischsorten waren andere. Es sah schlimmer aus als es war und schmeckte. Nur die Suppe trübte den Gesamteindruck. Den Abend verbrachten Danica und ich dann damit das Internet und meinen LonelyPlanet nach Anhaltspunkten zu durchsuchen wie wir von uns aus in die Innenstadt kommen. Auf der Uni-HP waren neben einem Museum auch die Buslinien zu mehren Shopping Center angegeben. Dummerweise waren auf der HP die Haltestellen in pinyin (lateinische Buchstaben, die wir z.B. auch nutzen und lesen können) angegeben. Doch auf den Busfahrplänen stehen alle Haltestellen in Schriftzeichen geschrieben. Also hieß es irgendwie so zu fahren, dass wir mit dem Bus zu einer Metrostation fahren, da wir diese anhand des LPs irgendwie lokalisieren konnten. Hört sich vielleicht leicht an, aber da gibt’s scheinbar noch unterschiedliche Schreibweisen in pinyin. Im Endeffekt haben wir es doch heile per Bus in die Innenstadt geschafft und haben uns dort den Tag rumgetrieben. Zu meiner Schande muss ich sagen, dass wir dann auch gleich einen Pizza Hut angesteuert haben, wo wir für jeweils 80Yuan gespeist haben... dafür hätte ich mir hier beim Laden 20 mal gebratene Nudeln kaufen können. Wie ihr seht sind die Preise schon krass unterschiedlich. Nach unserem Mahl und der Feststellung, dass ich noch so gerade in den Toilettenraum passe, ging es weiter zum Pearlfluss.
Dort realisierten wir das erste Mal hier in China den krassen Smog.. Anfangs dachte ich der Mond sei schon so deutlich am Himmel erkennbar, doch bei genaueren Hinsehen merkte ich, dass es sich um die Sonne handeln musste. Diese hing hinter einen großen Dunstglocke. Puuh...
Der Rückweg wurde dann wieder per Bus in Angriff genommen, wobei wir doch mindestens einen Bus gewähren lassen mussten, da dieser einfach aus allen Nähten platzte und falls mir nochmal einer was von zu voller S1 erzählt, der soll hier einfach mal mit dem ÖPNV fahren :-)
Der Freitag war davon geprägt auf Ila zu warten, da wir nicht genau wussten, ob er vom Flughafen abgeholt wird, machten Danica und ich uns rechtzeitig in Richtung Campus auf, um uns dort die Zeit zu vertreiben. Also liefen wir umher und erkundeten zum wiederholten Male den Campus.
Ila wurde dann direkt zum Apartment gefahren und wir durften zurück latschen.
Von nun an waren wir also zu viert und verbrachten die halbe Nacht mit quatschen.
Der Samstag stand ganz im Zeichen von unserer Einkaufsliste. Innerhalb der letzten Woche hatte sich eine 1 ½ seitige DinA4 Einkaufsliste angesammelt. So ging es also per Bus in den Trust Markt, was die chinesische Variante des Wal Marts ist. Den Laden verließen wir mit zwei gefüllten Einkaufswagen und 1000Yuan weniger in der Tasche. Die Dekadenz kannte bei uns natürlich keine Grenzen und so orderten wir kurzerhand ein Taxi, was uns für 11Yuan zurück zum Apartment fuhr (3Yuan mehr als der Bus – 1Yuan entsprechen übrigens 11Cent). Meine größte Errungenschaft waren ein paar nagelneue Echt-Plastik-Lederimitat Hausschuhe, die wenn man läuft Geräusche wie Darth Vader machen, da sich in der Sohle ein Luftpolster befindet.Die 1,50€ sind echt super angelegt...
Sonntag war dann das erste kulturelle Highlight angesagt und zwar ging es in den Yuexiu Park. Das wird euch so nicht viel sagen, aber dieser Park ist der Größte seiner Art in GZ und bietet allerhand Attraktionen. So gibt es hier mehrere Teiche mit geschätzten 1Million Goldfischen, die 5 Goats-Statue, das Guangzhou Stadt Museum, Picknick Plätze, Tretbootverleih und aus Groundwachting-Sicht hat man aus dem Park einen top Überblick über das Stadion der Guangzhou Pharmaceutical... Nachdem wir uns nun in der Stadtgeschichte, der Goldfischsucht und den chinesischen Familienbegebenheiten gebildet hatten, liefen wir zum nächstgelegenen McDonalds, um unseren Hunger zu stillen. Ergebnis: Länderpunkt 1 abgehakt... Was sonst noch alles im Mäcäs und auf der Rückfahrt passierte werde ich euch im nächsten Eintrag erzählen... Gute Nacht


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